Sonntag, 25. Dezember 2011

Eine Weihnachtsgeschichte?

Weihnachten verbringt unsere Familie zusammen. Meine jüngeren Cousinen forderten nun dazu auf, kreativ zu werden, eine Geschichte oder Gedicht zu schreiben und dies dann am 25.12. vorzutragen. Hier findet ihr nun meine Geschichte.

PENG! Schon wieder landete ein Schneeball in Helenas Gesicht. Es war mittlerweile der fünfte. Die anderen Kinder hatten sichtlich Spaß daran, sie so zu ärgern.
Helena, die gerade 15 Jahre alt geworden war, war schon immer anders, als die anderen. Nie trug sie teure Marken oder hatte die neuesten und modernsten Kleidungsstücke, nie ging sie mit den wenigen Freunden, die sie hatte, ins Kino oder in die Stadt zum shoppen, nie war sie auf Klassenfahrten dabei oder im letzten Februar im Skischullandheim.
Helenas Familie war arm. Der Vater war alleiniger Verdiener, brachte zu wenig nach Hause um alle Kinder gleichwertig zu unterstützen. Helenas Mutter war schwer krank, so kümmerte sich Helena rührend um ihre jüngeren Geschwister Sophia, Hanna und Leon.

Missmutig stapfte sie nun nach der Schule im Schnee nach Hause. Es war die Woche vor Weihnachten. Ihre Klassenkammeraden sprachen nur noch von ihren Geschenken, die größer, teurer und exquisiter als letztes Jahr werden würden. Da konnte Helena nicht mitreden, vielleicht bekam sie dieses Jahr Acrylfarben und Pinsel. Helena liebte das Malen. Kunst war ihr Lieblingsfach, das Taschengeld, das ihre Oma ihr von Zeit zu Zeit zusteckte, floss in diese Leidenschaft.
Sie war begabt und wollte später Kunst an einer entsprechenden Hochschule studieren, ob sie sich das leisten konnte, wusste sie nicht.

Die letzten Tage vor Weihnachten vergingen wie im Flug. Helenas kleine Geschwister konnten es kaum erwarten, dass endlich heilige Abend und dann Weihnachten war. Das jüngste Mädchen, Sophia, durfte dieses Jahr beim Krippenspiel in der Kirche Maria spielen und war sehr aufgeregt darüber.
Helena merkte aber, diese Freude und auch Angespanntheit ihrer kleinen Geschwister war nicht geprägt von der Art, wie sie ihre Mitschüler hatten. Es war vielmehr die Freude auf das Fest und das Zusammensein mit der Familie, denn ihre Oma würde auch kommen. Das Fest der Geburt Jesu Christi zu feiern, stand viel mehr im Mittelpunkt, als die große Geschenkeschlacht, die sich die großen Elektromärkte und andere im Vorfeld lieferten.
Weihnachten war für Helena und ihre Familie ein Fest der Liebe. Und als das 15-jährige Mädchen am Abend Acryfarben, Pinsel und Leinwände als Geschenke auspackte war es ein anderes Glücksgefühl, das sie im Gegensatz zu ihren Freunden oder Mitschülern hatte.
Es war das Gefühl, geliebt zu werden, bei ihrer Familie zu sein und das Wissen, dass ihre Mutter wieder vollständig gesund werden würde.

Frohe Weihnachten!

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