Dienstag, 28. August 2012
Buchvorstellung "Der Schmerz der Engel" von Jón Kalman Stefánsson
Der Postbote Jens taucht völlig geschwächt durch einen starken Schneesturm und dem Tod nahe, vor der Gaststätte auf, in der "der Junge" vor einiger Zeit untergekommen ist. Bislang meinte es das Schicksal nicht gut mit ihm.
So beginnt nun eine Geschichte, die vom Tod und der Liebe erzählt, uns mitnimmt, in das Island früherer Zeiten, die uns daneben stehen lässt, wenn zwei Menschen, die sich eigentlich kaum kennen, gegn unerbitterliche Naturgewalten kämpfen lässt, uns die Augen öffnet, die ungeschönte Grausamkeit der Natur, den Überlebenskampf, die Gewissheit, wie nahe der Tod und Leben beeinander liegen, zeigt.
Während der erste Teil des Buches in einer kleinen Ortschaft auf Island spielt und die Personen, ihre Beweggründe und Gedanken beschrieben werden, die Erfahrungen der Personen mit den verschiedenen Schattierungen des Todes und der Liebe erzählt und man einen Eindruck in das Leben auf Island in früheren Jahren, während eines langen, harten und unwirtlichen Winters, der bis in den Mai hineingeht, bekommt, befasst sich der zweite Teil mit der schwierigen Reise zweier Menschen, die durch den harten Winter und dichten Schnee die Post verteilen müssen.
Werden sie es schaffen, ihre Fracht, für die sie ihr Leben aufs Spiel setzen, zuzustellen und heil wieder nach Hause zurück zu kehren?
Jón Kalman Stefánsson schafft es, die menschliche Seele und ihre Schattierungen zu zeigen, Menschen haben Sehnsüchte und Hoffnungen und erkennen doch erst zu spät, was sie vermissen, was sie glücklich macht. Er zeichnet zwei Menschen auf der Suche nach sich selbst, mit der Frage, was sie wirklich wollen.
Der Leser fiebert mit den Hauptdarstellern mit, hofft, dass sie die Unwegbarkeiten sicher meistern, dass sie der Natur trotzen können.
Durch die eher ungewöhnliche Thematik handelt es sich hierbei um keine seichte Erzählung, sie umfasst vielmehr lässt durch die verschiedenen Schattierungen der Liebe und des Todes diese Themen in unser Leben. Es zwingt einen zum Nachdenken, welche Rollen die Liebe und der Tod in unserem eigenen Leben spielen.
Jón Kalman Stefánsson schafft es durch seine Wortwahl und Erzählweise eine Geschichte zu schaffen, die man als wunderbar und wunderschön bezeichnen kann . So traurig - so schön - so wunderbar.
Schlussfazit:
Um ehrlich zu sein, tat ich mich sehr schwer, die ersten 100 Seiten zu lesen, legte das Buch nach kurzen Abschnitten wieder zur Seite.
Doch vor allem der zweite Teil, wenn sich "der Junge" und der Postbote Jens auf ihre beschwerliche Reise machen, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Man wird belohnt für das Durchhalten und es offenbart sich ein wahres Meisterwerk, das uns nachdenklich, glücklich und traurig zugleich macht.
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